Gauß-Algorithmus
Die folgenden Umformungen sind die für den Gauß-Algorithmus "geeigneten Manipulationen":
Bemerkung und Bezeichnung:
sei ein lineares n × m - System.
Die folgenden Manipulationen heißen elementare Zeilenoperationen; sie
verändern die Lösungsmenge nicht.
- Vertauschen zweier Zeilen:
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- Multiplizieren einer Zeile mit einem :
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- Addieren einer Zeile zu einer anderen:
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Von den analogen elementaren Spaltenoperationen benötigen (und
notieren) wir nur eine. Sie verändert allerdings die Koordinatenfolge in den Lösungsvektoren!
- Vertauschen zweier Spalten:
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Die Kombination von 2. und 3. ist das am häufigsten eingesetzte
Werkzeug:
- Subtrahieren eines von Null verschieden Vielfachen einer Zeile von
einer anderen:
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Satz (Gauß-Algorithmus): Jedes lösbare, nullzeilenfreie lineare Gleichungssystem läßt sich mit Hilfe von elementaren Zeilen- und
Spaltenoperationen maximal diagonalisieren. Den Beweis führen wir auf
einer eigenen Seite per Induktion.
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Wir üben das Gauß'sche Lösungsverfahren. Dabei
"diagonalisieren" wir, parallel zum Beweis, von rechts nach links.
Zwischenzeitlich auftretende Nullzeilen werden - wenn möglich - weggelassen,
oder führen bei unlösbaren Systemen zum Abbruch. Die bei einem Umformungsschritt
eingesetzten Manipulationen sind unter dem entsprechenden Äquivalenzzeichen in Kurzform
notiert. So bedeutet etwa "I − 2II": Subtrahiere von der ersten Zeile das Doppelte der zweiten.
Beispiel:
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Mit dem folgenden Applet lassen sich beliebige lineare Gleichungssysteme (bis
zu einer Abmessung von 10 × 10) lösen. Wie
bisher wird dabei von rechts nach links diagonalisiert; allerdings unter Verzicht auf Zeilen-
und Spaltenvertauschungen, so dass die Einheitsvektoren möglicherweise nicht rechtsbündig und nicht in der gewohnten
Reihenfolge notiert sind. Bei der Angabe der Lösungsmenge ist dies natürlich berücksichtigt.