Satz (Rieszscher Darstellungssatz): Es sei V ein
vollständiger euklidischer Vektorraum. Ist eine beschränkte Linearform, d.h. gibt es ein , so dass
für alle ,
so gibt es genau ein , so
dass .
Beweis:
Da die Eindeutigkeit bereits gegeben ist, reicht es wieder, ein
geeignetes w zu konstruieren. Wir betrachten dazu zunächst die
Menge
.
Nach Voraussetzung ist dies eine nicht-leere Teilmenge von .
M besitzt also gemäß Vollständigkeitsaxiom ein Supremum:
.
Die vorgegebene Abschätzung lässt sich - wegen - verschärfen zu:
.
Falls nun , ist auch .
In diesem Fall ist offensichtlich .
Wir nehmen daher an und zeigen nun der Reihe nach:
- Es gibt ein , mit und .
- .
Zu 1.: Da s das Supremum von M ist, gibt es eine
Folge in M, die gegen s konvergiert. Das bedeutet es gibt eine
Folge in V mit und .
Dabei dürfen wir o.E. annehmen, dass , also und ,
denn ist für ein n der Wert ,
so kann man durch ersetzen.Wir zeigen jetzt:
ist eine Cauchy-Folge.
Sei dazu vorgegeben, o.E. . Zunächst gibt es ein , so dass für alle .
Also hat man für alle :
.
Das Parallelogramm-Gesetz erlaubt nun die folgende Abschätzung:
Als Cauchy-Folge ist konvergent (V ist
vollständig!), etwa .
Man hat:
-
,
denn aus der Abschätzung gewinnt man über die zweite Dreiecksungleichung
,
also: für alle .
-
. Dies folgt mit und aus der Abschätzung:
.
Zu 2.: Wir zeigen jetzt für einen beliebigen, aber festen
Vektor : .
Dazu entwickeln wir zunächst für ein die folgende Abschätzung (beachte: !):
Also hat man insgesamt:
.
Das Ableitungsverhalten der Funktionen und aus der Vorbemerkung liefert nun die
gewünschte Gleichheit:
.
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